Retter Freistaat finanziert Fahrzeug, das bei Katastrophen bundesweit eingesetzt wird - mit Oberallgäuer Freiwilligen

Waltenhofen Waltenhofen hat ein neues Feuerwehrfahrzeug. Es ist speziell für Hochwassereinsätze ausgerüstet und kann bei Bedarf im ganzen Bundesgebiet zum Einsatz kommen - mit Allgäuer Besatzung.
16 Katastrophenschutzfahrzeuge verteilt der Freistaat derzeit an strategisch gelegene Wehren, sagt Helmut Fichtweiler, Waltenhofener Beauftragter für Brand- und Katastrophenschutz. Den Unterhalt bezahlen die Gemeinden, die Anschaffungskosten der Freistaat. Diese liegen bei dem Waltenhofener Fahrzeug laut Kreisbrandrat Michael Seger bei ungefähr 170000 Euro. 41 gebe es bereits in Bayern.

Laut Seger trägt der neue Feuerwehr-Lastwagen einen Rollcontainer mit Hochwasserausrüstung -also Wasserpumpen, Stromversorgung und Beleuchtung. Die Waltenhofener können je nach Bedarf Container mit anderweitiger Ausrüstung aufladen und das Fahrzeug für eigene Einsätze nutzen. Als Gegenleistung rücken die Waltenhofener aus, wenn es in Bayern zu einem Hochwasser kommt. Sogar bundesweit könnten sie eingesetzt werden, sagt Seger: „Das wäre in Fällen wie dem Elbhochwasser 2002." Dann gebe es einen festgeschriebenen Ablauf: In den Wehren der Region sei klar geregelt, wer zum Einsatz kommt. 25 Fahrzeuge und 200 Mitglieder treffen sich dann in Kempten und fahren los zum Einsatzort. Waltenhofen wurde laut Seger übrigens aus folgenden Gründen ausgewählt: „Der Standort liegt strategisch gut an der Autobahn, die Feuerwehr ist gut ausgebildet, im Feuerwehrhaus ist ausreichend Platz vorhanden und die Wehr ist nahe der Stadt Kempten." (sho)

Karlheinz Fink, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Waltenhofen (rechts), und sein Stellvertreter Matthias Hindorff vor dem neuen Fahrzeug. Foto: Siegert

Fest Seit 20 Jahren gibt es in Waltenhofen eine Gruppe für den Nachwuchs. Ein großer Teil bleibt dem Verein treu

VON PATRICK SCHIESSL

Waltenhofen Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es in Waltenhofen eine Jugendfeuerwehr: Die erste Gruppe wurde unter Leitung von Christian Hirndorff im Jahr 1997 gegründet.
Längst ist sie fester Bestandteil - als eine der 53 Jugendfeuerwehrgruppen mit rund 400 Jugendlichen im Oberallgäu. Mit einem abwechslungsreichen Aktionstag hat die Feuerwehr Waltenhofen nun das Jubiläum gefeiert.

Innerhalb der 20 Jahre wurden in Waltenhofen insgesamt 70 Floriansjünger ausgebildet, wovon sich 55 nach wie vor im aktiven Dienst bei den Erwachsenen finden. Eine derartige Übernahmequote kommt nicht nur aufgrund der Feuerwehr-ausbüdung zustande. Auch der Spaß und die Kameradschaft dürfen bei den Jugendlichen nicht zu kurz kommen. So gehören auch Ausflüge, Grillfeste, Feuerwehrwettkämpfe sowie Wasserschlachten zur Abkühlung an heißen Sommertagen zum Alltag der aktuell zwölf Jugendlichen. Derzeit leitet Sascha Baum die Gruppe.

Wettbewerb und Schauübung

Neben einem feierlichen Festgottesdienst und einer Fahrzeugausstellung standen bei der Feier am Sonntag Spannung und Spaß bei einem Gaudi-Wettbewerb auf dem Programm. 19 Mannschaften nahmen daran teil. An insgesamt sechs Stationen konnten die Jugendlichen bei außergewöhnlichen Disziplinen wie „Schlauchgolf' ihr Geschick unter Beweis stellen.

Zahlreiche Zuschauer lockte auch die Schauübung der Erwachsenen an. Diese präsentierten die Personenrettung aus einem Auto.

Wenn die Waltenhofener Jugendfeuerwehr ihr 20-Jähriges feiert, kommt auch der Nachwuchs aus den anderen Gemeinden. Die Jungfeuerwehrler aus Lauben-Heising zum Beispiel gaben ihr Bestes beim Schlauchgolf. Foto: Patrick Schießl

Feuerwehr Waltenhofen Georg Baldauf ausgezeichnet. Neue Führungsstelle wegen Unwetters erstmals im Einsatz

Kommandant Karlheinz Fink berichtete in seinem Jahresrückblick über die teilweise schwierigen Einsätze. Die Wehr wurde insgesamt 42-mal gerufen - wegen sechs Brandalarmen, neun schrillenden Brandmeldeanlagen und 27 technische Hilfeleistungen. Zudem wurden sechs Sicherheitswachen und 18 sonstige freiwillige Tätigkeiten, wie Straßensperrungen abgehalten. Hierfür wurden 1009 Einsatzstunden gezählt.

Die Abschnittsführungsstelle in Waltenhofen wurde wegen eines Unwetters zum ersten Mal in Betrieb genommen. Sie wird bei sogenannten Großschadensereignissen

Rettungswesen müssen sich alle Feuerwehren mit vielen Übungen und Schulungen auf dem aktuellen Ausbildungsstand halten. Die Wal-tenhofener Wehr machte 50 Übungen und 20 Schulungen. Zudem

wurde Schutzkleidung beschafft und der Digitalfunk eingeführt.

Jugendwart Sascha Baum berichtete über den Nachwuchs. Die 13 Jugendfeuerwehrler nahmen an über 20 Übungen teil, gestalteten ei-

Kreisbrandrat Seger hob die große Übungs- und Einsatzbereitschaft der Waltenhofener hervor. Die Landesfeuerwehr schaffe ein Katastrophenschutz-Fahrzeug an, das für den Landkreis Oberallgäu in Waltenhofen stationiert wird. Der Versorgungs-Lkw mit modularem Gerätesatz Hochwasser werde noch heuer ausgeliefert.

Hans Schön wurde wegen seiner Verdienste für die Feierwehr als Leiter zum Ehrenkommandanten ernannt. Vereinsvorsitzender Christian Hindorff ernannte Theodor Althaus, Richard Binser, Erwin Hörmann, Johann Immler, Hermann Rottach, Ludwig Schlosser, Johann Sommer und Josef Wegmann für 50 Jahre Vereinszugehörigkeit zu Ehrenmitgliedern. Die Feuerwehrler haben keine Nachwuchssorgen: 13 neue Kameraden wurden jüngst aufgenommen. Hierfür sei auch die gute Jugendarbeit verantwortlich, aus der sechs Jugendliche in den aktiven Dienst übernommen wurden, (az)

Viele Mitglieder der Feuerwehr Waltenhofen wurden bei der Hauptversammlung ausgezeichnet. Im Bild (erste Reihe von links) Ehrenmitglieder Josef Wegmann, Richard Binser, Johann Immler, Kassier Georg Baldauf, Ehrenkommandant Hans Schön, Ehrenmitglied Theodor Althaus, (zweite Reihe von links) Ehrenmitglieder Erwin Hörmann, Johann Sommer, Ludwig Schlosser, Hermann Rottach, Kommandant Karlheinz Fink, Bürgermeister Eckhard Harscher, (dritte Reihe von links) Thomas Speiser (25 Jahre), Vorsitzender Christian Hindorff, Hubert Sommer (25 Jahre), Bernhard Rottach (25 Jahre), Wilhelm Rottach (25 Jahre) sowie (vierte Reihe von links) Kreisbrandrat Michael Seger, Helmut Fichtweiler, Vize-Vorsitzender Sascha Baum und Vize-Kommandant Matthias Hindorff.

Ehrenamt Feuerwehren in Waltenhofener Ortsteilen bekommen neue Uniformen

VON MATTHIAS BECKER

Waltenhofen Dunkelblau ist out. Rot ist in. Zumindest, was die Farbwahl bei den Uniformen der Feuerwehr in der Gemeinde Waltenhofen anbelangt. Die Feuerwehren Waltenhofen, Martinszell, Hegge und Niedersonthofen haben sich bewusst für die Signalfarben Rot mit Neongelb entschieden.

Bis 2020 werden die Atemschutzanzüge und normalen Schutzanzüge der insgesamt 300 Feuerwehrler aller vier Wehren ausgetauscht. 240 000 Euro nimmt die Gemeinde dafür in die Hand, um die teilweise über 16 Jahre alten Schutzanzüge auszuwechseln. Die neue Bekleidung ist im Einsatz nicht nur besser sichtbar, sondern auch leichter -und zwar um bis zu 30 Prozent. Auch die Atmungsaktivität und die Robustheit der neuen Bekleidung habe sich deutlich verbessert, sagt der Waltenhofener Kommandant Karlheinz Fink. Ein weiterer Vorteil: Unter der neuen Überhose muss keine weitere Hose mehr getragen werden.

Die neuen Uniformen (95 Atemschutzanzüge und 205 normale Schutzanzüge) werden über vier Jahre verteilt bis 2020 angeschafft. 2016 hat die Gemeinde 80000 Euro investiert, in den kommenden Jahren sind jeweils 40000 Euro fällig. Im Oberallgäu gehören die vier Feuerwehren zu den ersten, die auf eine neue Farbe bei den Uniformen setzen.

So sieht er aus: Der neue Atemschutzanzug in der Signalfarbe Rot, den Matthias Hin-dorff (stellvertretender Feuerwehr-Kommandant Waltenhofen) präsentiert. Sein Kollege Markus Vogler (Kommandant Niedersonthofen) ist zum Vergleich in die alte dunkelblaue Uniform geschlüpft. Foto: Matthias Becker

Lehrgang zur Personenrettung

Geretsried/Oberallgäu 23 Floriansjünger aus den Feuerwehren Altus-ried, Buchenberg, Haldenwang, Martinszell, Sulzberg, Waltenhofen, Wiggensbach und Wirlings nahmen am Samstag an einem Fortbildungskurs für technische Hilfeleistung an der staatlichen Feuerwehrschule Geretsried teil.

Bei der simulierten Rettung der einzelnen Personen stand vor allem die Benutzung einfacher Rettungs-mitteln im Vordergrund. Daraus ergaben sich nicht nur zeitliche Vorteile, wenn größere Aufbauarbeiten spezialisierter Rettungsgeräte vermieden wurden. Es zeigt auch, das Feuerwehren, die keine spezielle Ausrüstung haben, durch die überlegte Anwendung von Hebeln und Unterleghölzern bereits eine große Hufe leisten können. Auch ein einfacher Wagenheber kann ausreichen. Geschult wurde auch die richtige Vorgehensweise als Einsatzleiter oder Gruppenführer. Sie sollen besonders darauf achten, Gefahren an der Einsatzstelle wie Stromleitungen, Gasansammlungen und einsturzgefährdete Bereiche frühzeitig zu erkennen, (pas)

Bericht Allgäuer Zeitung 30.04.2016

Wechsel Neuer Kommandant bei der Feuerwehr Waltenhofen

2876 Übungs- und Einsatzstunden geleistet

Feuerwehr Waltenhofen Rückblick und Ehrungen bei der Jahreshauptversammlung

Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Waltenhofen überbrachte Bürgermeister Eckard Harscher der Versammlung die Grüße des gesamten Gemeinderates und bedankte sich bei allen Kameradinnen und Kameraden für die geleisteten Einsatzstunden und die verlässliche Übungsbereitschaft.

Kommandant Hans Schön berichtete der Versammlung über die im abgelaufenen Vereinsjahr geleisteten 40 Einsätze mit 1041 Einsatzstunden und die Zahlreichen Übungen mit 1885 Stunden. Er hob die Kameradschaft der Wehr hervor und dankte für die vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden, sowohl im Einsatz, in der Übung oder im Bereich der gemeindlichen Aufgaben.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Versammlung standen die Ehrungen verdienter Kameraden der Wehr. Kreisbrandmeister Hubert Speiser ehrte  für 40 Jahre aktiven Dienst Hans Diebolder und Christian Hindorff. Er sprach seinen Respekt und die Anerkennung für den geleisteten Dienst aus und überreichte das Feuerwehr Ehrenabzeichen in Gold. 

Vorstand Christian Hindorff ehrte Albert Althaus und Willi Singer für 50-jährige Zugehörigkeit zum Verein und ernannte diese zu Ehrenmitgliedern.

Kreisbrandmeister Hubert Speiser überbrachte die Grüße der gesamten Kreisbrandinspektion. Besonderen Dank sprach er der Freiwilligen Feuerwehr Waltenhofen für die überörtlichen Tätigkeiten, besonders im Bereich der Unfallhilfe auf der Straße aus. Er betonte, dass die Waltenhofener Kameraden auf einem sehr guten Ausbildungsstand stehen und hob die langjährige Jugendarbeit hervor. In diesem Zusammenhang bedankte sich der Kreisbrandmeister bei Christian Hindorff für sein überdurchschnittliches Engagement beim Aufbau und bei der Leitung der Jugendgruppe. Christian Hindorff legte das Amt des Jugendwartes, welches er seit 1997 ausübte nieder. Als sein Nachfolger wurde Manuel Stammel ernannt.  

Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich Vorstand Christian Hindorff bei der gesamten Vorstandschaft für die hervorragende Zusammenarbeit und wünscht allen Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern ein unfallfreies Jahr.